Es wurde Abend und Nignol war wieder einmal zu weit von Thalheim entfernt, als dass es sich gelohnt hätte, den Rückweg anzutreten.
Am Morgen war er aufgebrochen, um die Hallen des Clan of Scathach zu suchen. Der Weg war ihm zwar von Samyakandar beschrieben worden, doch stellte er sich als unwegsamer als erwartet heraus. Sie hatte Interesse in ihm geweckt, wollte er doch nicht länger als Einzelgänger umherstreifen …

Die Nacht kam schnell und er beschloss, am nächsten Morgen weiterzuziehen. Es war kein Problem für ihn, draußen zu übernachten, mangelte es ihm doch weder an Kraft noch an Erfahrung. Als er ein kleines Lagerfeuer entzündet hatte, legte er sich hin – doch war er zu aufgeregt, als dass er hätte schlafen können. Gespannt, was der nächste Tag bringen würde, fragte er sich, ob die Gilde wirklich das war, was er suchte.

Er setzte sich und betrachtete an einen Baum gelehnt die Sterne, das Schwert stets in greifbarer Nähe. Nach einiger Zeit beschloss er, die Zeit sinnvoll zu nutzen, wenn er schon nicht schlafen konnte, und die Bewerbung vorzubereiten, die die Gilde laut Samyakandar von jedem Anwärter erhalten wollte.
Nignol holte etwas Pergament, eine Feder und seine Pfeife, die er stets dabei hatte, aus dem Beutel. Er stopfte sie mit seinem geliebten aromatisiertem Pfeifenkraut, welches etwas Besonderes und hier im Wyrmlande nicht zu finden war, und fing an zu schreiben ...

Nignol stand am nächsten Morgen früh auf, denn er wollte keine Zeit verlieren. Als er den Gipfel des Hügels, an dem er übernachtet hatte, erreicht hatte, konnte er seinen Augen nicht recht trauen. Die Burg, welche ihm von Samyakandar beschrieben wurde, war keinen Pfeilschuss mehr entfernt. Amüsiert über diesen Verlauf des Schicksals stieg er schmunzelnd den Hügel hinab.

Je näher er der Burg kam, desto vorsichtiger wurde er, hatte ihm die Erfahrung doch gezeigt, dass Vorsicht besser ist als Nachsicht. Jetzt steht er vor dem Tor und benutzt den axtförmigen Türklopfer, um auf sich aufmerksam zu machen. Ihm fällt auf, dass sich das Tor öffnen lässt. Zur Zeit scheint sich niemand hier aufzuhalten. Langsam betritt er den riesigen Saal, in dem trotz der Größe eine angenehme Atmosphäre herrscht. Er setzt sich an einen der langen Tische und vollendet seine Bewerbung:


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Werte Mitglieder des Clan Of Scathach,

Nach kurzem Kontakt zu Samyakandar, welcher mein Interesse für die Gilde geweckt hatte, möchte ich mich hiermit bei euch bewerben.
Natürlich möchte ich mich zunächst vorstellen:

Mein Name ist Nignol. Ich bin noch nicht lange im Wyrmlande, liegt doch meine Heimat weit im warmen Süden.
Nichtsdestotrotz habe ich mich hier schnell zurecht gefunden. Auch die Drachenplage ist ein mir inzwischen bekanntes Problem.
In meiner hier verbrachten Zeit habe ich bereits fünf dieser Wesen erlegt.
Ich wuchs als Kind menschlicher Eltern, weitab von größeren Städten auf. Meine Eltern starben bei einem Überfall, bevor ich mein 16. Lebensjahr vollendet hatte. Seitdem schlage ich mich alleine durch. Ich lebte noch etwa vier Jahre in dem Haus meiner Eltern. In dieser Zeit widmete ich mich sowohl der bewaffneten, als auch unbewaffneten Kampfkunst. Besonderes Talent sollte sich jedoch im Schwertkampf zeigen. Dieses war mir in manch einer gefährlichen Situation hilfreich – nicht zuletzt sei hier der grüne Drache genannt, den ich hierzulande erstmals begegnete. Dass es Drachen dieser Größe gibt, war selbst mir unbekannt. Seitdem führe ich mein Schwert stets mit mir.

Im Allgemeinen bin ich ruhiger aber geselliger Natur. Ich mag gutes Essen, Gemeinschaft und Gespräch, sowie meine Pfeife, die mich stets an meine Heimat erinnert.

In der Hoffnung, dass dies fürs erste genug Informationen sind, komme ich hier zum Ende.
Ich wäre erfreut über baldige Rückmeldung.

Gruß
Nignol
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