Gwandonaja ist in einer glücklichen Familie aufgewachsen.

Schon ihre Eltern und Großeltern lebten im Einklang mit der Natur und achteten stets darauf, dass auf jeglichem Tun ein Segen lag.

Eines Tages erschien Sertano, ein weiser Elf aus den Bergwäldern von Khalouri. Er bot ihren Eltern an, Gwandonaja in die Kunst der Mystik einzuführen. Sie willigten ein und Sertano nahm sie mit in seine Heimat.

Neben der Mystik lehrte er sie auch den Umgang mit der Laute und die Fertigkeit des Gesanges.

Nach ein paar Jahren voller Wissbegierde, guter Gespräche und trauter Zweisamkeit war er der Meinung, dass er ihr nichts mehr beibringen könne. Die Zeit sei reif, denn nur die Welt selber würde sie noch mehr lehren.

Bevor sie Sertano verließ, übergab er Gwandonaja ein Schreiben an die Ordenselfen, deren Tempel sie aufsuchen sollte. Er selbst hatte einen Teil seiner Ausbildung bei diesen Magiern erhalten.

Sie lehrten sie, die Magie anzuwenden. Leider verlangten sie aber auch, dass die Elfe hart im Herzen werden sollte, da sie nur so den höchsten Grad der magischen Kunst erreichen könnte. Doch dazu war Gwandonaja nicht bereit, so dass sie sich schweren Herzens entschloss, den Tempel zu verlassen.

Zum Abschied erhielt sie einen einfachen Stein von ihnen, mit der Auflage, diesen nach ihrer restlichen Ausbildung in Certova Stena abzulegen. Gwandonaja nahm den Stein und ging.

Da sie nun kein bestimmtes Ziel hatte und die Welt für eine allein stehende Elfin gefährlich ist, schloss sie sich dem fahrenden Volk an.

Beim bunten Völkchen aus Gauklern, Wahrsagern, Taschenspielern, Geschichtenerzählern und allerlei anderen Artisten erlernte sie die Kunst des Unterhaltens. Irgendwann kam dann die Zeit, da sie sich auch von diesen Freunden trennen mußte.

Gwandonaja zog mit ihrer Laute durch die Lande.

Auf vielen Burgen war sie ein gern gesehener Gast. Mancher der edlen Herren ließ sie ungern ziehen, da sie mit ihren Künsten zur Unterhaltung, Zerstreuung und Kurzweil an langen Abenden beitragen hatte.

Sie war rastlos wie die Wolken und es trieb es sie mal hier und mal dorthin, selten blieb sie lange an einem Ort.

Gwandonaja saß an vielen Feuern, an denen Neuigkeiten von Elfen, Menschen, Echsen, Trollen, Gnomen und Drachen verbreitet wurden.

Nach sehr langer Zeit der Wanderschaft kam sie in die Wyrmlande und fand in Nignol einen wahren Freund.

In seinem Holzhaus am See legte sich Frieden auf ihre Seele.

Seit einiger Zeit ist sie glücklich mit Nignol vermählt und dies macht ihr Glück perfekt.