Hier, bitte mal lesen:


und das ist meine Antwort (ich schreibe nich als ich direkt, sondern habs unter dem Namen eines Kumpels, der dabei war abgeschickt und schreib selbst für mich noch einen...

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Sehr geehrte Redaktion der Sächsischen Zeitung,

hier möchte ich mich über den Artikel „Band aus Weißwasser gewinnt Wettbewerb in Hoyerswerda“ vom 20.10.2008, geschrieben von Rainer Könen beschweren.

Der Artikel handelt vom Local Vision Band Contest, welcher letztes Wochenende in Hoyerswerda stattgefunden hat und bei dem ich selbst anwesend war. Der Contest ist an Nachwuchsbands der Region gerichtet, denen dort ein Forum eröffnet werden soll und das bei einem solchen Contest verschiedenste Bands mit verschiedensten musikalischen Stilrichtungen auftreten, ist wohl selbst verständlich.

Meines Erachtens ist die Aufgabe eines Redakteurs, wenn er einen Artikel veröffentlichen soll, die, dass er dies möglichst neutral und sachlich erledigt. In einem Kommentar gibt man seine eigene, persönliche Meinung ab, doch ich glaube, dass „Artikel“-Autor Herr Könen da etwas gewaltig verwechselt hat.

In dem Artikel äußert sich der Autor dermaßen negativ über die dortigen Bands, dass es schon eine persönliche Beleidigung für die Mitglieder ist, Zitat „Bei dieser Vorstellung hätte unserer Musikkritiker wohl einen Hörsturz bekommen.“ In seinem gesamten Artikel kritisiert er die Leistungen der Bands. Sicherlich ist seine Aussage, dass die Qualität der Bands durchwachsen sei, korrekt, doch wage ich zu bezweifeln, dass der Autor fähig ist, dies fachkundig zu beurteilen, sofern er nicht über die dafür notwendige Spielpraxis verfügt. Mir selbst fehlt sie und ich könnte nicht nachspielen, was einige Bands vorgezeigt haben wie zum Beispiel Twilightbreath oder ConFuse.

Mein nächster Kritikpunkt ist die Gestaltung des Artikels. Sehr groß ist dort eine Band abgebildet, die Monstaaa, welche den dritten Platz belegt haben. Zusammen mit der Artikelüberschrift bekommt man sehr schnell den Eindruck, dass „die Monstaaa“ die Siegerband waren und nicht Twilightbreath, deren Sieg nur in 1,5 Zeilen genannt wird. Es stellt sich mir die Frage, warum der Autor sich für diese Variante entschieden hat. Er hat von jeder Band während des Auftrittes Fotos geschossen, daher kann es nicht daran liegen, dass keine Abbildungen der Siegerband vorhanden waren. Desweiteren ist mir aufgefallen, dass es einen ständigen Wortwechsel zwischen dem Autor und Mitgliedern der Band "Monstaaa" gab. Es fällt mir dadurch nicht schwer, schlusszufolgern, dass der Redakteur seiner Aufgabe als unparteiischer Berichterstatter nicht nachgekommen ist und sich anderen Bands gegenüber sehr unfair verhält
Sicherlich sind Geschmäcker verschieden, doch wer die Aufgabe einer Berichterstattung annimmt, sollte sich nicht von seinem Empfinden leiten lassen, sondern sachlich und vor allem informativ bleiben. Ein gutes Beispiel dafür, dass der Autor dies nicht getan hat, ist ein Textausschnitt der dritten Spalte, zweiter Absatz.
Auch die Form der Siegerermittlung ist sicherlich anfechtbar, werden die Bands selbst dazu aufgerufen möglichst viele Leute selbst mit zum Contest zu bringen, doch durch die 2 Stimmen Wahl ist immerhin eine gewisse Gleichberechtigung vorhanden. Im übrigen gab es auch einen Jurypreis, welchen auch die Siegerband gewann und da die Jury selbst aus Musikern, Tontechnikern und anderen, mit der Materie vertrauten Personen bestand, ist diese Einschätzung eindeutig als realistisch zu bewerten.

Mein Wunsch an die Redaktion ist, dass sie ein Gespräch mit diesem Autor sucht und er Position zu diesem Schriftstück bezieht. Auch stellt sich mir die Frage, ob sich in ihrer Redaktion jemand diesen Artikel durchgelesen hat. Wie konnte es passieren, dass solch ein als Bericht getarnter Kommentar die Freigabe für den Druck erhielt?
Ich hoffe, dass noch mehr Leser den Mut finden, ihre Meinung zu schreiben, und auch die Bands sich zu Wort melden, denn eine Entschuldigung wäre in meinen Augen durchaus angebracht.

*kriegt sich nicht mehr ein, dass kam als Antwort.

Sehr geehrter Herr *****************,

Danke für Ihre ausführliche Mail zum SZ-Artikel über den Band-Contest in Hoyerswerda. Ich kann Ihre kritische Sicht auf den Beitrag nachvollziehen, teile sie aber nicht.
Der Autor hat für die Geschichte über den Wettbewerb einen Kunstgriff gesucht, der es ihm möglich machte, sowohl die Veranstaltung zu beschreiben als auch seine kritische Sicht darzustellen. Ohne als Aufschneider dazustehen, weil er ja kein professioneller Musikkritiker ist. Deshalb hat er die Geschichte aufgeschrieben nach dem Motto: Was wäre wenn ... So konnte er Kritik als Laie äußern, ohne professionellen Musikverstand vorzugeben.
Als (unbeteiligter) Leser hatte ich auch nicht den Eindruck, dass der gesamte Wettbewerb in ein schiefes Licht gerückt war. Kritik übte er am Auftritt einiger (vieler?) Beteiligter - das sollten die Bands verkraften, wenn Sie sich an einem Wettbewerb beteiligen.
Es ist richtig, wenn Sie darauf verweisen, dass Zeitungen wie die SZ sachlich und neutral sein sollen. Dieses Gebot gilt allerdings nicht für alle Beiträge uneingeschränkt. Meinungsbeiträge etwa sollen deutlich die Sicht des Autors zum Ausdruck bringen. Zu den Meinungsbeiträgen in der Zeitung gehören Kommentare, Lokalspitzen, Glossen, Reportagen - und sehr oft auch Kulturbeiträge. Sie können in der SZ überschwängliche Kritiken lesen - aber auch harsche Verrisse. Der Zeitung tut das gut und viele Leser mögen das. Für Beteiligte freilich ist das nicht immer vergnüglich.

Mit freundlichen Grüßen

Olaf Kittel
stellvertretender Chefredakteur
Sächsische Zeitung

Nagut, geb ich auchmal meinen Senf dazu:

Klar müssen die sowas schreiben... als Redakteur kann er nicht sagen, dass seine Redaktion Mist gebaut hat, aber für mich sind das lasche Ausreden.

Erstens sollte eine Meinung, wenn denn eine in einer Zeitung steht (was natürlich legitim ist), als solche gekennzeichnet sein, damit die Leser wissen, dass da ein einzelner Autor hinter steht... und zweitens ist das, was der hier als "Kunstgriff" bezeichnet einfach nur ein schlecht ausformuliertes Deckmäntelchen dafür, dass der Typ die Musik nicht mochte und das loswerden wollte. Vielleicht hat ihn ja jemand geärgert oder was weiß ich...
Man sollte doch zumindest ein wenig Ahnung von Musik haben, um einen Artikel über eine solche Veranstaltung zu schreiben und nicht nur so tun, als könnte man sich vorstellen, wie eventuell ein Musikkritiker empfindet. Und allein die Tatsache, dass er wirklich alle Bands als mies beschreibt, zeigt ja schon, dass der Typ keine hat. Zumindest eine kenne ich nämlich und die sind alles andere als mies.

Und die Sache mit dem Bild... was soll man dazu sagen? So ein ****

Ich bin mir sicher, dass ihr als Band mit ordentlicher, konstruktiver Kritik oder von mir aus auch mit "Ich mag eure Musik einfach nicht" gut umgehen könntet, aber sowas ist unsachlich und unprofessionell.

Na ja, es spiegelt alles in allem die heutige Berichterstattung wieder ... keine Ahnung haben, einfach irgendwas schreiben, Fehlinformationen en gros, nach Möglichkeit bereits nach dem man sich am Buffet vollgefressen hat verschwinden um nicht das Ende der Veranstaltung abwarten zu müssen und schlussendlich ist natürlich nie der Reporter schuld ... traurig aber wahr und leider kein Einzelfall

Da hast du Recht... Und leider kann man ja auch mit schlechter Recherche auch noch Geld machen... und der Leser/Zuschauer/Hörer glaubt oft, was ihm vorgesetzt wird.

Nicht aufregen, auch wenn das leichter gesagt als getan ist.

Die Leute, die den Musikstil mögen, geben nichts auf so einen Artikel und die, die damit eh nix anfangen können, freuen sich, dass ihre Vorurteile mal wieder voll bestätigt werden
Das heißt jetzt nicht, dass ich die Art der "Berichterstattung" und die Reaktion auf den Leserbrief richtig finde, aber es bringt nix, sich deshalb zu ereifern.

Abgesehen davon habe ich eh schon länger das Gefühl, dass selbst die "normale" Presse immer mehr in Richtung Blöd-Zeitung und abdriftet, ich kann kaum unsere eigentlich seriöse Lokalzeitung lesen, ohne dass sich bei manchen Artikeln bei mir die Zehennägel aufrollen.